Wenn es für Wien und Umgebung eine Unwetterwarnung gibt, werden auch die Einsatzteams der Wiener Netze hellhörig. Gewitter und Starkregen bedeuten nicht nur für die Feuerwehr viele Einsätze. Auch die Teams des Strom-, Gas- und Fernwärmenetzbetreibers sind dann gefordert.
Die Schwierigkeit bei Unwettern ist die Gleichzeitigkeit, mit der dann Stromstörungen auftreten.
„5 Störungen in einer Woche sind ja problemlos und rasch zu beheben. Aber wenn 5 Störungen innerhalb einer Stunde auftreten, wird es stressig für die MitarbeiterInnen in der Warte, die den Stromfluss in der Zentrale überwachen, und für die Einsatzteams draußen im Gelände“, weiß Kern, der für die Steuerstellen Strom bei den Wiener Netzen verantwortlich ist.
Baum in der Leitung: Strom aus
In den Stromwarten der Wiener Netze arbeiten die TechnikerInnen mit Hochdruck daran herauszufinden, warum eine Störung aufgetreten ist und wie man durch Umschalten über andere Kabel möglichst viele KundInnen schnell wieder mit Energie versorgen kann. Da noch nicht alles von der Zentrale aus gesteuert werden kann, sind Einsatzteams im Versorgungsgebiet der Wiener Netze in Wien, Teilen Niederösterreichs und des Burgenlands unterwegs, um Störungen vor Ort zu beheben. Wenn es stürmt und blitzt kann es passieren, dass ein großer Ast oder ein Baum in eine Freileitung fällt und diese beschädigt. Dann ist es notwendig die Leitung zu reparieren.
In den meisten Fällen können wir aber vor der Reparatur der Leitung, die KundInnen von anderer Stelle wieder versorgen und halten die Ausfallszeiten so kurz wie möglich.
Gemütlich sei es da nicht immer, im Regen. „Ich finde es großartig mit meiner Arbeit direkt zur Lebensqualität der Menschen in Wien und Umgebung beizutragen. Außerdem ist immer für Abwechslung gesorgt: Keine Störung ist wie die andere! Und ich habe ein gutes Gefühl, wenn wir es schaffen, KundInnen nach einer Störung rasch wieder mit Energie zu versorgen. Im Durchschnitt gelingt uns das innerhalb von 90 Minuten“, so Schaffer.
Jeder Handgriff sitzt
„Wenn es eine Unwetterwarnung gibt, verstärken wir unsere Einsatzteams auch schon vorausschauend“, sagt Robert Kern. Dann haben ein paar mehr KollegInnen Bereitschaft, für den Fall der Fälle! „Wir haben die Wettervorhersage sowieso immer im Blick. Weil das Wetter ja auch eine unmittelbare Auswirkung auf den Stromverbrauch hat. Ist es heiß, wird mehr gekühlt, ist es kalt, wird mehr Energie für die Wärme verbraucht. Hier müssen wir gleichzeitigen und hohen Energiebedarf – sogenannte Netzspitzen – beachten“, so Kern. Der gebürtige Wiener ist seit 3 Jahrzehnten für die Wiener Netze tätig. „Erfahrung und Routine sind sehr wichtig im Arbeitsbereich der Stromsteuerung. Viele Varianten an Störfällen muss man einfach erlebt haben, um rasch und gut zu reagieren. Aber auch der Austausch untereinander hilft: Nach größeren Anlässen machen wir immer eine Informationsrunde, in der Erfahrungen weitergegeben werden, das hilft auch!“, berichtet Kern: „Und dass alle ein eingespieltes Team sind. Da weiß jeder, er kann sich auf den anderen verlassen und jeder Handgriff sitzt!“