Ist es Covid-19 oder doch „nur“ ein Schnupfen? Wer ersteres ausschließen möchte, kann das in Wien in einer der 30 Gesundheits-Checkboxen abklären. Eine Checkbox ist ein mobiler Container, in der eine allgemeinmedizinische Ordination eingerichtet ist.
Thomas Schober, Gruppenleiter im Zählermanagement für Stromzähler bei den Wiener Netzen, und sein Team sorgen mit temporären Anschlüssen bei Trafostationen dafür, dass diese Ordinationen, die seit November in Wien aufpoppen, auch mit ausreichend Strom versorgt sind. Jedes Mal, wenn eine neue Checkbox aufgestellt wird, treffen sich MitarbeiterInnen der Wiener Netze und verschiedener Magistratsabteilungen zur Standortbesichtigung, erklärt Schober: „Das läuft immer nach demselben Schema ab.“ Die meisten Checkboxen stehen auf einem Parkplatz, und die aufgestellten Container dürfen keine Gas-Absperrhähne oder Hydranten verstellen.
Genügend Spannung für den Container
Sobald die Container stehen, stellen zwei MonteurInnen für Kurzzeitanlagen in voller Schutz-Montur den Stromanschluss her. Dafür wird von einem Schleifenkasten in der Nähe ein Kabel über den Boden oder einen Mast verlegt. Anschließend kommt ein Elektriker, der den Stromanschluss im Container installiert. Denn auch hier gilt: die Wiener Netze sind für das Netz außerhalb der Gebäude verantwortlich. Im Container übernehmen die konzessionierten Gewerbe.
Und schon ist es möglich alle Patientinnen und Patienten vor der medizinischen Hilfe kostenlos mit Antigen-Schnelltests auf eine mögliche COVID-19-Erkrankung zu testen. Fällt der Test negativ aus, werden sie direkt in der Container-Ordination von einem Arzt oder einer Ärztin behandelt. Bei einem positiven Test wird ein PCR-Test gemacht und falls notwendig, weitere Maßnahmen veranlasst.
(Zu)Strom für die Teststraßen
Etwas mehr Planung und Koordination erforderten die Stromanschlüsse für die Teststraßen in Oberlaa, Schönbrunn und auf der Donauinsel, berichtet Thomas Schober. Trotzdem ging es rasch: Anfang Februar an einem Dienstag um 17 Uhr erhält Schober telefonisch den Auftrag zur Stromversorgung der Teststraße in Oberlaa. Fünf Stunden und ein paar Telefonate mit der Feuerwehr Wien und der Elektrikerpartnerfirma später, ist die benötigte Strommenge berechnet.
Tags darauf um 8.00 Uhr begehen die Feuerwehr, SanitäterInnen, die Abteilung für Sofortmaßnahmen, eine Sicherheitsfirma und Strom-ExpertInnen den Standort. Zwei MonteurInnen errichten einen temporären Anschluss an einer Trafostation, und die Teststraße kann eingerichtet werden. Kurz vor der Eröffnung führt Rainer Labschütz, Techniker Kurzzeitanlagen, noch eine Kontrollmessung durch. Und schon geht es los. Zur Sicherheit sind sowohl die Container wie auch die Teststraßen von zwei Seiten mit Strom versorgt – wie die meisten Haushalte in Wien auch! „Doppelt hält eben besser“, sagt Schober und entschuldigt sich. Er muss weiter. Irgendwo in Wien braucht man wieder Strom!