1. PV-Anlage oder Balkonkraftwerk?
Nicht jede Solaranlage ist gleich – der Unterschied beginnt bei der Leistung und endet bei den Genehmigungen. Welche Anlage passt am besten? Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) liefern eine Leistung von über 800 Watt und speisen Strom direkt ins öffentliche Netz ein. Mit einer genehmigten PV-Anlage kann Strom in einer Energiegemeinschaft auch an andere weiterverkauft werden. Dafür braucht’s allerdings grünes Licht vom Netzbetreiber.
Klein, aber oho! Balkonkraftwerke liefern bis zu 800 Watt und lassen sich ohne viel Aufwand auf Balkon, Terrasse oder an der Hauswand installieren. Eine einfache Meldung beim Netzbetreiber genügt – und schon fließt Strom.
2. Förderung beantragen!
Um eine Förderung zu beantragen, sind ein Einspeisezählpunkt und die dazugehörige Einspeisezählpunktnummer erforderlich. Die Zählpunktnummer ist die Eintrittskarte zur Förderung – also unbedingt frühzeitig darum kümmern!
Hinweis: Erst wenn das beauftragte Elektrotechnikunternehmen zur Errichtung der PV-Anlage alle notwendigen Unterlagen bei den Wiener Netzen eingereicht hat, kann ein Einspeisezählpunkt angefordert werden.
3. Wann ist meine PV-Anlage betriebsbereit?
Wie weit ist die Einreichung der PV-Anlage? Sind alle Unterlagen da? Die Statusabfrage auf der Website der Wiener Netze zeigt was gerade passiert – von der Einreichung bis zur Inbetriebnahme.
Das gibt Transparenz und Sicherheit auf dem Weg zur eigenen Stromerzeugung.
4. Smart Meter: Stromverbrauch und Einspeisung im Blick!
Mit dem Smart Meter wird der Stromverbrauch transparent – und die Einspeisung messbar. Der digitale Zähler zeigt im Webportal, wie viel Strom erzeugt, verbraucht oder ins Netz gespeist wird.
Wenn noch kein Smart Meter montiert war, wird dieser durch die Wiener Netze automatisch im Zuge der PV-Einreichung und bei Vorliegen eines gültigen Energieabnahmevertrags installiert.
Tipp: Unbedingt im Smart Meter-Webportal checken, ob die Abrechnungsansicht aktiviert ist, so zeigt das Webportal alle Details zur Einspeisung. Unter „Anlagen & Verträge“ einfach das Display „Abrechnung“ aktivieren. Hier geht’s zur Anmeldung zum Webportal via LogWien.
5. Die perfekte Lage für die PV-Anlage
Der Standort ist alles – auch bei Sonnenenergie. Optimal ist ein südlich ausgerichtetes Dach mit 30° Neigung. So lässt sich die Sonne am effizientesten einfangen. Neigungen außerhalb des Idealbereichs (unter 25° oder über 60°) können den Ertrag zwar leicht mindern, sind aber kein K.O.-Kriterium. Auch Ost- und Westdächer haben Vorteile: Sie liefern Strom über den ganzen Tag verteilt – ideal für den Eigenverbrauch.
6. Die richtige Größe der PV-Anlage
Die “richtige” Größe der PV-Anlage hängt vom Strombedarf, dem verfügbaren Platz und dem Investitions-Budget ab. Die Leistung wird in Kilowattpeak (kWp) angegeben – also der maximalen Leistung unter optimalen Bedingungen. Pro 1 kWp sind in etwa 5 bis 7 m² Fläche nötig. Hinweis: Der tatsächliche Stromertrag schwankt je nach Wetter, Jahreszeit, Verschattung und Verschmutzung.
7. Stromspeicher – ja oder nein?
Ein Batteriespeicher ist die perfekte Ergänzung zur PV-Anlage. Er speichert überschüssige Sonnenenergie für Tage oder Zeiten, wenn die Sonne nicht scheint – z. B. abends oder bei schlechtem Wetter. Dadurch kann der Eigenverbrauch auf bis zu 80Prozent steigen. Wichtig bei der Auswahl: Speicherkapazität, Technologie, Standort und Wirkungsgrad.
8. DC oder AC – welcher Speicher ist der Richtige?
Es gibt zwei Speicherarten: Gleichstrom und Wechselstrom. Beide haben ihre Vorteile:
Gleichstrom (DC-gekoppelt):
- Wird vor dem Wechselrichter installiert
- Besonders effizient, da keine doppelte Umwandlung nötig ist
- Ideal für Neubauten oder komplett neue PV-Anlagen
Wechselstrom (AC-gekoppelt):
- Wird nachträglich ins bestehende System integriert
- Flexibel und leicht nachrüstbar
- Perfekt für bereits laufende Anlagen
9. Sauberkeit ist wichtig!
Verschmutzte Solarpaneele können den Ertrag um bis zu 10–15 Prozent senken. Vor allem bei Anlagen in der Nähe von Landwirtschaft, viel Straßenverkehr oder unter Bäumen kann sich Schmutz ansammeln.
Tipps: Sichtprüfung 1–2 Mal jährlich; Reinigung bei Bedarf mit weichem Wasser, Teleskopbürste oder durch eine Fachfirma; keine aggressiven Reiniger oder Hochdruckreiniger verwenden!
10. Bei Energiegemeinschaften mitmachen
Wenn mehr Strom produziert als gebraucht wird, ist der Verkauf über eine Energiegemeinschaft an Nachbar*innen oder Freunde eine beliebte Option.
Das bringt’s:
- Es gibt einen besseren Preis als bei reiner Netzeinspeisung
- der Strom-Überschuss bleibt lokal – das unterstützt die Netzstabilität
- Die „Bürokratie“ wird oft von der Gemeinschaft übernommen
Fazit: Photovoltaik – ein Gewinn für Mensch und Umwelt
Ob kleine Balkonanlage oder große Dachlösung: Solarenergie senkt langfristig die Energiekosten, erhöht die Unabhängigkeit vom Strommarkt und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Mit durchdachter Planung und passenden Komponenten lässt sich das volle Potenzial der Anlage ausschöpfen – Tag für Tag. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, die Energiewende voranzubringen!