Künette mit Bauarbeiter
In dieses stillgelegte Gasrohr wird das Strom-Erdkabel und zwei Rohre für Glasfaserkabel eingezogen. © Wiener Netze
Die Wiener Netze setzen im 12. Bezirk eine innovative Idee um: Ein stillgelegter Gasrohr-Abschnitt wird nunmehr für die elektrische Versorgung des Grätzls genutzt.

Effiziente, nachhaltige und kostenschonende Infrastrukturentwicklung – dieses Ziel verfolgen die Wiener Netze neuerdings mit einem Gasrohr-Recycling der besonderen Art. Wenn der Fernwärme-Ausbau in Wien voranschreitet und da und dort ein Gasversorgungsabschnitt stillgelegt wird, bleibt die Infrastruktur meist ungenutzt im Boden liegen. Nicht so im 12. Bezirk in der Zanaschkagasse. Dort wurde einem stillgelegten 500m-langem Gasrohr jetzt neues Leben eingehaucht:

Arbeiter in Künette beim Kabeleinziehen
Auf speziellen Förderschienen wurde das Erdkabel in das ehemalige Gasrohr geleitet. © Wiener Netze

500 m Aufgrabungsarbeiten eingespart

„Für die sichere und verlässliche Stromversorgung in diesem Gebiet war ein Kabeltausch notwendig. Da jetzt gerade auch die Gasleitung in diesem Bereich stillgelegt worden ist, hatten wir die Idee, das leere Gasrohr für die Verlegung des 10 Kilovolt-Kabels zu nutzen“, erklärt Projektleiter Manuel Schaffer. Der Vorteil liegt auf der Hand: Aufgrabungsarbeiten von 500 Meter Länge konnten eingespart werden. Zeit und Kosten ebenso. „Wir haben nur an den zwei Stellen, wo das Kabel in das Gasrohr eingeführt wird und wieder herauskommt, aufgegraben. Das war wenig Aufwand“, erklärt Schaffer. Zusätzlich zum Stromkabel haben auch zwei Rohre für Glasfaserkabel der Wiener Netze im Gasrohr Platz: „So sind wir auch für die Digitalisierung unseres Netzes gut vorbereitet“, sagt Schaffer. Der nunmehr mehrfach genutzte Leitungskorridor entstand mit sehr geringem Grabungsaufwand, ohne neue Trasse und ohne größere Eingriffe in den Straßenraum.

Wiener Netze-Mitarbeiter vor der Kabeltrommel
Jürgen Riess vom Gasnetz-Team und Manuel Schaffer vom Stromnetz-Team der Wiener Netze arbeiten beim Pilotprojekt "Erdkabel im Gasrohr" eng zusammen. © Wiener Netze

Schritt für Schritt in die CO2-Neutralität

„Die Wiederverwendung der Gasrohre – einerseits zum Teil für Wasserstoffprojekte – andererseits – so wie bei diesem Pilotprojekt für die Neuverlegung von Stromkabeln – ist eine nachhaltige und durchaus sinnvolle Überlegung“, betont auch der Vorsitzende der Wiener Netze-Geschäftsführung Gerhard Fida. „Wir haben als Netzbetreiber den Auftrag das Ziel der Stadt bis 2040 CO2-neutral zu werden tatkräftig zu unterstützen. Schritt für Schritt und mit innovativen Ideen, wie diesem Wiederverwertungsprojekt wird uns das auch gut gelingen“, ist Fida überzeugt.

Vermessungsarbeiten
Direkt beim Verlegen des Erdkabels findet auch die Vermessung statt, sodass klar dokumentiert ist, wo die Einbauten verlaufen. © Wiener Netze
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