Zwei Gasfahrzeuge erleichtern die Arbeit der "Gasspürer" bei den Wiener Netzen. © Wiener Netze/Manfred Tucherl
Zwei Gasfahrzeuge erleichtern die Arbeit der “Gasspürer” bei den Wiener Netzen. © Wiener Netze/Manfred Tucherl
Früher zu Fuß, heute mithilfe zweier Autos: Die Kontrolle des Gasnetzes ist dank moderner Technik schneller und komfortabler möglich!

Zwei neue Gasspür-Fahrzeuge helfen den Gaspürer*innen der Wiener Netze die Gasleitungen in Wien zu überprüfen. Das Netz ist insgesamt 4.600 km lang und durch die neue EU-Verordnung zu Methanemissionen ist eine noch engmaschigere Kontrolle als bisher vorgeschrieben. „Die neuen Fahrzeuge ermöglichen uns, die hohen Standards des nationalen ÖVGW-Regelwerks effizient einzuhalten“, erklärt Ferdinand Magditsch, zuständig für die Gas-Cars bei den Wiener Netzen. Die ÖVGW ist die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach.

Bereits seit 2023 war ein Gasspürfahrzeug im Einsatz. Jetzt sind es zwei. „Mit der Umrüstung auf die neuen Autos haben wir die Methodik weiter verbessert”, so Magditsch: „Bis vor kurzem hatten wir einen VW Golf, an dem vorne und hinten Detektoren montiert waren. Jetzt kommen zwei Peugeots zum Einsatz, die mit jeweils einem Messgerät vorne ausgestattet sind“, erklärt Magditsch. Das Equipment des ersten Gasspür-Autos wurde wiederverwertet.

Lamellen am Gasspürfahrzeug
Die Lamellen saugen die Umluft an, dann wird die Konzentration verschiedener Inhaltsstoffe überprüft. © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Was ist Gasspüren überhaupt?

Beim Gasspüren wird das unterirdische Gasnetz auf undichte Stellen überprüft. Spezielle Messgeräte erkennen selbst kleinste Mengen von Methan in der Luft. So können mögliche Schwachstellen frühzeitig „erschnüffelt“ und behoben werden, bevor es zu einem Sicherheitsrisiko kommt.

An manchen Stellen ist die Überprüfung allerdings nur zu Fuß möglich. Hier kommt dann der sogenannte „Schlapfen“ zum Einsatz. Er hat Ähnlichkeit mit einem Metalldetektor und wird per Hand über den Boden geführt, unter dem die Gasleitung liegt. „Egal ob mit dem Auto oder zu Fuß, die regelmäßigen Kontrollen sorgen dafür, dass das Wiener Gasnetz sicher und zuverlässig bleibt“, betont Ferdinand Magditsch.

Gasspürer mit Messgerät vor Wiener Netze Auto
Dort, wo man mit dem Auto nicht hinkommt, muss das Gasnetz zu Fuß überprüft werden. © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Moderne Ausstattung

LaserGasPatroller LGP 800 – so heißen die neuen Elektrofahrzeuge, die über eine zusätzliche Stromquelle verfügen. Diese betreibt die Messgeräte und allfällige Bohrungen. Während der Messung bewegt sich das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 40 km/h. Im Auto sitzt das Wiener Netze-Gaspürteam: Eine Person lenkt, die andere überwacht die gemessenen Werte auf einem Laptop und sieht sofort, ob und wo eine Störung auftritt. Bei Überschreiten des Grenzwertes werden sofort Kolleg*innen informiert, die sich das Problem genauer ansehen und rasch beheben.

Wie lange die Behebung einer Schwachstelle dauert, hängt von der Oberfläche ab, unter der das Gasrohr liegt: Weicher Boden oder Beton machen einen großen Unterschied. Wichtig: Nach Behebung des Gebrechens gibt es eine Sicherheitskontrolle innerhalb der nächsten 45 Tagen.

Ein Fahrzeug zur Gasnetzüberprüfung, mit Lamellen und Wiener Netze-Branding
Die Gasspür-Fahrzeuge fahren elektrisch. Abgase wären bei der Luftüberprüfung kontraproduktiv. © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Hohe Versorgungssicherheit im ganzen Wiener Netz

Alle 2 Jahre wird das gesamte 4.600 kilometerlange Netz kontrolliert. Nur eine Minute im Jahr fällt in einem Wiener Haushalt im Durchschnitt das Gas aus. Mit einer Versorgungssicherheit von 99,99 Prozent liegt das Wiener Gasnetz im internationalen Spitzenfeld. Durch moderne Technik und laufende Investitionen bleibt das auch in Zukunft so, verspricht Magditsch.

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