Antriebslosigkeit, vermehrte Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Zurückgezogenheit und Melancholie. Das können Symptome des so genannten „Winterblues“ sein. Gemeint ist damit eine Reaktion auf die kurzen, düsteren Tage und die Kälte, die naturgemäß in den Herbst- und Wintermonaten den Ton angeben.
Die Gründe für den Winterblues
Was abgesehen von den äußeren Umständen noch dazu kommen kann: „Themen, die im Sommer vielleicht auch da waren, aber durch Urlaube und Aktivitäten im Freien etwas in den Hintergrund gerückt sind, kommen im Herbst und Winter eher an die Oberfläche. Auch die Weihnachtszeit ist für viele schwierig. Gerade für Menschen, die keine Familie haben“, sagt Wiener Netze-Arbeitspsychologin Mareike Schäfer. Hinzu kommen noch belastende Faktoren wie Kriege und andere gesellschaftliche Krisen. „Man merkt schon eine konstante Belastung bei den Menschen“, so Schäfer.
Was gegen Winterblues hilft
Der Winterblues ist herausfordernd, kann aber überwunden werden. Dabei braucht jede Person etwas anderes, um den Winterblues zu überstehen. Arbeitspsychologin Schäfer hat auch ein paar Ideen parat, die helfen können, in der dunklen Jahreszeit:
- Tageslicht nutzen: In den sonnigen Stunden des Tages – wenn möglich – Pausen einplanen, natürliches Licht in die Räume lassen.
- Bewegung: Regelmäßige, körperliche Aktivität kann die Stimmung aufhellen.
- Gesunde Ernährung: Vitaminreiche Lebensmittel und weniger Zucker und Alkohol können helfen.
- Soziale Interaktion: Der Kontakt zu Kolleg*innen, Freund*innen und Familie ist für die meisten wohltuend. Auch Telefonate können helfen, sich weniger isoliert zu fühlen.
- Kulturelle Aktivitäten: Museen, Konzerte, Theater oder andere Freizeitangebote können wertvolle Glücksmomente erzeugen.
- Vorsorge: Immer wieder Pausen einlegen und wohltuende Dinge machen. Damit die Energiespeicher voll sind für stressigere Phasen.
Winterblues oder Winterdepression?
„Nur weil jemand mal nachdenklicher, gedämpfter oder gedrückt wirkt, heißt das nicht, dass die Person gleich eine Winterdepression hat“, stellt Mareike Schäfer klar. Wenn die Symptome aber länger als zwei Wochen andauern, können diese Stimmungsschwankungen das Ausmaß einer Krankheit annehmen. Der Fachbegriff für die Winterdepression ist „saisonale Depression“ oder „SAD“ (seasonal affective disorder). Das National Institute of Mental Health unterscheidet zwischen der Winterdepression und dem Winterblues.
Der Winterblues ist eine abgeschwächte Version der Winterdepression und dauert meistens nicht länger als zwei Wochen. Beim Winterblues kann man auch selbst einiges tun, damit es einem besser geht (siehe die Tipps der Arbeitspsychologin oben). „Bei einer Depression hingegen sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen“, erklärt Schäfer. Meistens wird eine Behandlung in Kombination mit Licht-, Psycho- und medikamentöser Therapie empfohlen.
Wie kann der Arbeitgeber unterstützen?
Als Versorgungsdienstleister sind die Wiener Netze für alle möglichen Krisen gerüstet, auch für mögliche persönliche Krisen. Mareike Schäfer und ihr Team arbeiten an ganzheitlichen gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen, damit die Mitarbeiter*innen der Wiener Netze gut durch den Winter kommen.