Lehrlinge in Schutzausrüstung vor einem Wiener Netze Auto
Wie sieht ein Arbeitsalltag von Elektrotechnik- und Mechatronik-Lehrlingen bei den Wiener Netzen aus? Leonie und Luca holen ihre Ausbildungsplätze vor den Vorhang.

Elektrotechnik und Mechatronik: Was sich für manche, wie eine fremde Welt anhört, ist für Leonie (16) und Luca (16) Alltag. Beide befinden sich in ihrem zweiten Lehrjahr bei den Wiener Netzen. Was sie von Dienstbeginn bis Dienstschluss in ihrer Lehre erleben, erzählen sie hier.

Leonie und Luca in ihrer persönlichen Schutzausrüstung
In der Kabelschule lernen Leonie und Luca die notwendigen Handgriffe für ihren zukünftigen Arbeitsalltag. © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Leonie und Luca kommen täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit. Während andere in ihrem Alter noch schlafen, müssen die beiden schon sehr früh aufstehen: Luca fährt  um 5:25 Uhr von Zuhause mit dem Zug los,  Leonie startet nur kurze Zeit später. Sobald sie in Simmering am Gelände der Wiener Netze angekommen sind, legen die angehenden Elektriker*innen ihre Dienstkleidung an. Dienstbeginn ist um 7.00 Uhr.

Was sind eure täglichen Aufgaben in der Werkstätte?

Luca & Leonie: Wir bringen unsere Werkzeugkoffer in Ordnung, damit wir alles bereit haben. Dann ziehen wir unsere persönliche Schutzausrüstung, die PSA, an, damit wir im Fall der Fälle auch gut geschützt sind mit Sicherheitsschuhen, Jacken oder je nach Arbeit auch mit Helm und Handschuhen. Wenn wir in der Kabelschule sind, montieren wir Trennanschlusskästen oder legen Verbindungen (Muffen). Wir üben auch das Flämmen. Darunter versteht man das Isolieren von Verbindungen mit Hilfe von Schrumpfschläuchen. Wir arbeiten aber nicht unter Strom, sondern zur Zeit noch spannungslos, für Übungszwecke. Am Freitag schreiben wir immer einen Wochenbericht und ab und zu haben wir auch Online-Schulungen.

Lehrling mit Messgerät vor Schaltwand
Messen, Schalten, Schrauben und Kurzschließen - viele neue Tätigkeiten erlernen die Elektrotechnik-Lehrlinge bei den Wiener Netzen. © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Warum habt ihr euch für diese Ausbildung entschieden?

Leonie: Ich habe bei den Wiener Netzen meine Berufspraktischen Tage gemacht. Es hat mir so gut gefallen, dass ich dann kurze Zeit später mit der Lehre begonnen habe.

Luca: Ich war ursprünglich auf der HTL. Die Schule hat mir nach einem Jahr nicht mehr so zugesagt, ich wollte aber trotzdem in diesem Bereich bleiben. Daher habe ich mit der  Lehre begonnen.

Lehrlinge am Fußballtisch
Teambuilding in der Pause: Eine Runde Tischfußball geht sich aus! © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Was fasziniert euch an Elektrotechnik & Mechatronik am meisten?

Luca & Leonie: Uns gefällt die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen und der daraus entstehende Zusammenhalt untereinander. Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen und es wird einem bei so einem abwechslungsreichen Lehrprogramm nie langweilig.

Wie geht ihr mit Zeitdruck und Stress bei einer technischen Aufgabe um?

Luca & Leonie: Man sollte auf jeden Fall immer ruhig bleiben und vor allem nicht die Konzentration verlieren. Gerade, wenn man mit Strom arbeitet, sollte man lieber zwei Mal überlegen, bevor man den nächsten Schritt macht. Die 2-Personen-Regel ist auch wichtig. Das bedeutet, dass wir immer zu zweit arbeiten. In heiklen Situationen hat man so immer Hilfe und Unterstützung.

Elektrotechnikerin arbeitet in der Kabelschule
Noch wird ohne Spannung gearbeitet. Schritt für Schritt erlernen die angehenden Elektrotechniker*innen ihr Handwerk. © Wiener Netze/Manfred Tucherl

Welche 3 Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man eine Elektrotechnik-Lehre machen will?

Luca & Leonie: Eine technische Begabung kann nicht schaden. Man sollte aber auch Disziplin mitbringen und ein bisschen Verständnis für Mathematik haben.

Wem würdet ihr diese Lehre empfehlen?

Luca & Leonie: Jugendlichen, die teamfähig sind und Lust auf Herausforderungen haben. Sie müssen auch manchmal mit Teampartner*innen zusammenarbeiten können, die vielleicht nicht so sympathisch sind, weil es im Endeffekt um die Sicherheit aller geht.

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