Kugeln, Sterne, Lichterketten. Im Normalfall füllt dieser Rat eine Kiste. Vielleicht zwei. Im Falle Wiens aber sind das mehrere Container in einer Lagerhalle in Wien Liesing. Und ausgekramt, entwirrt – wurde das bereits vor Wochen.
Denn das, was da über Straßen gespannt wird, die dezenten Sternenhimmel, die prachtvollen Luster, die Glitzerdecken, die klassischen Girlanden, muss rechtzeitig vorm Adventbeginn bereits hängen.
Kran, Gabelstapler, LKW
Mehr als 30 Straßen in Wien werden jedes Jahr geschmückt. Die roten Kugeln und bunten Sterne blinken und glitzern dann bis Jänner. Das alljährliche hervorkramen des Schmucks ist ein Kraftakt: Ein etwas größerer, als das alljährliche Entwirren der Kerzengirlande für den Christbaum daheim. Ein großer Luster am Graben wiegt zum Beispiel sage und schreibe 400 Kilogramm. Der Durchmesser? Viereinhalb Meter! Ohne Kran, Gabelstapler und LKW geht da gar nichts.
Leichtgewichter sind diese Kolosse dagegen im Energieverbrauch: 85 Prozent der Lichter sind LED-Lampen. Das bedeutet letztlich 80 Prozent weniger Verbrauch.
Ein Mann für den Strom
Die Planung für den reibungslosen Ablauf des weihnachtlichen Glitzerzaubers in Wien beginnt bereits im Sommer. Sechs Monteure der Wiener Netze kümmern sich um nichts anderes als Großevents wie eben die Christkindlmärkte, das Donauinselfest oder andere stromintensive Großereignisse. „Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass trotz des zusätzlichen Energiebedarfs nicht im Rathaus, im Burgtheater und im Café Landtmann die Lichter zu flackern anfangen“, betont Rainer Labschütz, der das Techniker*innen-Team leitet.
„Wir sind die ersten, die da sind beim Aufbau. Weil ohne Strom nichts läuft“, erklärt Labschütz: “Wir sind dafür verantwortlich, dass große Christkindlmärkte, kleine Punschstände, aber auch Kirtage mit Strom versorgt werden. Dafür legen wir Anschlüsse, installieren Stromzähler und schauen, dass alles passt.“ Rund 100 Kurzzeitanlagen für Christbaumverkaufsstände, Christkindlmärkte und Punschstände werden er und sein Team auch heuer wieder in Betrieb nehmen.